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Barth - Lexikon

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Name des Begriffes: Söll, Soll
Beschreibungen des Begriffes:

Söll, Soll

Busch- oder baumbestandene, vielfach wasserführende Senken in Flachlandgebieten.

Sölle sind eine charakteristische Erscheinung der Landschaft um Barth. Es sind flache, runde oder ovale Vertiefungen mit Durchmessern von etwa 10 bis 50 Metern. Vielfach führen die Sölle Wasser, haben jedoch als Stillgewässer keinen Zu- oder Abfluß und fallen jahreszeitlich oft trocken.

Sölle sind je nach ihrer Größe mit flachem Buschwerk oder Baumgruppen bestanden. Ihre isolierte Lage innerhalb ausgedehnter Felder macht sie zu wichtigen Feuchtraumbiotopen, in denen sich eine reiche Flora und Fauna entwickeln kann, die sehr von der Wasserqualität abhängig ist. Typische Pflanzen sind Schilf, Kleine Wasserlinse, versch. Hahnenfußgewächse, Knöterich, Teich- und Seerosen; verbreitet sind Vogelarten, wie Zwerg- und Rothalstaucher, Rohrweihe, Rallen, dazu Ringelnattern, Frösche und Kröten sowie Molche.

Durch eine intensive Landwirtschaft sind Sölle in ihrem Bestand und ihrer Funktion als Biotope gefährdet, vor allem durch Trockenlegung und Überdüngung der Felder und der damit verbundenen Verschlechterung der Wasserqualität oder einer Verschlammung. Wichtig ist die Einhaltung einer Schutzzone um die Sölle ohne landwirtschaftliche Eingriffe.

Sölle entstanden als Relikte der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, die vor etwa 115000 Jahren begann und vor etwa 12000 Jahren endete. Während des Rückgangs des Eises blieben vielfache gewaltige Eisblöcke als Toteis zurück, wurden von Ablagerungen verdeckt oder von Gletscherbewegungen in den Boden gedrückt. Nach ihrem späteren Abtauen blieben Senken zurück, in denen sich infolge starker Verdichtung des Untergrundes Wasser sammeln konnte.



Bild: Söll auf den Feldern bei Bartelshagen II.

Sprache des Begriffs (2 Zeichen ISO Code): de
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