Der Name „Barth“ ist älter als die Siedlung oder Stadt Barth und taucht zunächst als Bezeichnung eines bestimmten Herrschaftsgebietes des Rügenschen Fürsten als „provincia Barth“ auf. Dieses „Land Barth“ findet sich für das Jahr 1159 bei dem Chronisten Saxo Grammaticus in dessen „Gesta Danorum“ (Die Taten der Dänen) im Zusammenhang mit einem Einfall der Dänen in rügensches Gebiet. Wenig später heißt es „castrum Barth“. Mit „Barth“ werden die „provincia“ oder die Burg bezeichnet, letzteres z.B. 1225 mit der Erwähnung eines Burggrafen oder Castellans, namens Petrus von Barth.
Als Ortsname erscheint Barth erstmals in der ältesten erhaltenen Stadturkunde von 1255 in der Form „Bard“. In lateinischen Texten steht bevorzugt die Form Bart, Bardi Pomeraniae, in deutschen eher Bard, Barth, Bardt oder Bahrt.
Die Herkunft des Ortsnamens ist bis heute nicht letztgültig geklärt. Es gab in der Geschichte sehr unterschiedliche Deutungen. Fest steht jedoch, dass er uns zunächst als Bezeichnung eines Herrschaftsgebietes innerhalb des Fürstentums Rügen und als Name der hier gelegenen Burganlage entgegentritt.
Die vielfach herangezogene Herleitung vom Bart, ist trotz des bärtigen Männerkopfes im Stadtwappen nicht ursprünglich. Zeitweise wurde der Name vom Volk der Langobarden hergeleitet, auf die einer Legende nach die Gründung von Barth zurückgeführt wurde. Die Deutung des Namens als Stadt oder Land der Barden, der Sänger, also Barth als Hort der Musen wäre zwar sehr ehrenvoll, lässt sich aber historisch nicht halten.
Entgegen der heute weit verbreiteten Deutung des Ortsnamens in Beziehung auf den „Bart“ leitet sich der Ortsname aus der polabischen Sprache ab. In diesem Sinne bedeutet „bardo“ eine „kleine Erhöhung“ in einem flachen Gebiet, im Sinne auch von bord - Rand. Vielleicht erfolgte auch die Ableitung von bod, broda - Fähre, Überfahrt (auf den Zingst).
Vgl. www.stadt-barth.de/stadtname.htm (St. Mählmann)