Elias Keßler, tätig in Stralsund, gilt als der bedeutendste und produktivste Barockbildhauer in Schwedisch-Vorpommern.
Über die Herkunft und Ausbildung Keßlers ist nichts genaues bekannt. Möglicherweise erhielt er seine Ausbildung in Berlin im Kreis um Andreas Schlüter. In Stralsund ist er erstmals 1704 nachweisbar.
Aus der Werkstatt Keßlers, vom Meister selbst oder von dessen Schülern und Gehilfen geschaffen, ging eine Vielzahl von Altären, Kanzeln, Taufgehäusen, Beichtstühlen, Lesepulten, Kruzifixen und andere kirchliche Ausstattungsstücke hervor.
Keßlers Werke zeichnen sich durch große künstlerische Meisterschaft, durch ausgewogene Proportionen und große Lebendigkeit der Figuren aus. Im Rahmen der barocken Kunst bleibt er jedoch bei einer für Norddeutschland typischen, beruhigten Formensprache. Für Kirchen im Gebiet um Barth seien von Keßlers Werken genannt:
Kenz: Kruzifix 1728; Niepars: Kanzel 1723; Nikolaikirche Stralsund: Taufgehäuse 1723/32; Prerow: Kanzelaltar 1728; Prohn: Kanzel 1723/24, Betstübchen 1725, Lesepult und Taufengel 1727/28; Marienkirche Rostock (ehem. Prohn): Kruzifix; Semlow: Altaraufsatz 1723.
Weitere Werke befinden sich u.a. in Görmin (Lkr. Demmin), Lassan (Lkr. Ostvorpommern), Loitz (Lkr. Demmin) und Lüssow (Lkr. Ostvorpommern).
Keßlers Werkstatt wurde durch seinen Schwiegersohn Michael Müller fortgeführt.
Bild: Der Kanzelaltar in der Seemannskirche Prerow