Gesteinseinlagerungen von Kieselsäure in Kreidelagerstätten, auch Flint genannt.
In den Kreidelagerstätten (Alter etwa 80 Mill. Jahre) an der Ostseeküste vorwiegend an Steilküsten und Stränden, finden sich Feuersteinknolle, teils vereinzelt, teils in dicken Schichten. Sie bestehen aus Zusammenballungen nichtkristalliner, gelartiger Kieselsäure (chemisch Siliziumdioxid, SiO2). Sie sind schwarz gefärbt, mit weißer Kruste und häufig mit durchgehenden Kreideeinlagerungen. Durch Einlagerung von Eisenverbindungen (Eisenoxid) kann sich Feurstein gelblich färben, in seltenen Fällen rötlich (so auf Helgoland).
Werden Kreideeinlagerungen durch Erosion und Einwirkung des Meerwassers ausgewaschen, entsteht ein Stein mit Loch, ein sog. Hühnergott. Feuersteine haben nicht selten fossile Einschlüsse oder Versteinerungen von Schnecken, Muscheln, Seeigeln oder „Donnerkeilen“. Solche Feuersteine, oder Steine, an denen Figuren erkannt werden, sind beliebte Souvenirs vom Ostseeurlaub (Achtung: Nur die Mitnahme einzelner Steine ist gestattet!).
Durch schlagartig ausgeübten Druck kann Feuerstein gespalten werden, wobei teils sehr scharfkantige Stücke ausbrechen. Diese wurden bereits in frühen Epochen der Steinzeit als Werkzeug benutzt, darunter als Messer, Schaber, Bohrer, Beile oder Pfeilspitzen. Solcherart Werkzeuge oder Werkzeugteile wurden in großer Zahl gefunden und sind in den archäologischen Abteilungen von Heimatstuben und Museen zu sehen (z.B. Darßmuseum Prerow, Kulturhistorisches Museum der Hansestadt Stralsund).
Werden Feuersteine aneinandergeschlagen, macht sich ein leichter Branntgeruch bemerkbar. In der Verbindung von Feuerstein und Pyrit (eine Eisenverbindung, Schwefelkies) oder Feuerstein und Stahl können Funken erzeugt werden. Auf die Verwendung dieser Flintsteine im Zündschloss von Gewehren geht die Bezeichnung „Flinte“ für ein Gewehr zurück. Die Kombination eines Feuersteins mit einem feilenähnlichen Feuerstahl stellte lange die gängigste Form des Feuerzeuges dar.
Große Vorkommen an Feuersteinen finden sich auf Rügen, an der nordöstlichen Steinküste sowie in der „Schmalen Heide“ im Osten Rügens. Kleinere Vorkommen gibt es an fast allen Stränden der Ostsee, so auch im Bereich Fischland-Darß-Zingst.
Bild. Feuersteine.
Barth - Lexikon
- name of the term: Feuerstein
- descriptions of the term:
Feuerstein
- Language of the term (2 char ISO code): de
-
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