Ehemals westlicher Grenzort zu Mecklenburg, heute Ortsteil von Ribnitz-Damgarten.
Damgarten entstand aus einer Grenzburg der rügenschen Fürsten zu Mecklenburg, die vermutlich bereits in slawische Zeiten zurückgeht, neben der slawischen Ortschaft Damgor gelegen.
Die erste Erwähnung Damgartens ist als Damechore in einer Urkunde aus dem Jahr 1225 bekannt. Nachdem 1233 Ribnitz auf der mecklenburgischen Seite des Ufers der Recknitz vom mecklenburgischen Herzog das Stadtrecht bekam, erhielt Damgarten 1258 das Stadtrecht nach Lübischem Recht vom Rügenschen Fürsten Jaromar II. Damgarten bekam die Feldmark bis Schlichtemühl (Hessenburg) und Saal bis hin zur See und den Dörfern „Damgur“ und Pütnitz zugesprochen; genannt wird zudem das nahe der Stadt gelegene wendische Dorf (villa slavica). Den Damgartern wurde freie Fischerei bis Barth sowie allen Damgarter Kaufleuten Zollfreiheit im Fürstentum Rügen gewährt.
Auf alten Stadtansichten, wie der Lubinschen Karte, ist neben der Kirche ein Turm zu erkennen, in Urkunden „fester Turm“ oder „Schloss“ genannt, vermutlich ein fürstlicher Hof und Sitz eines Vogtes.
Bild: Damgarten, Miniatur aus der Lubinschen Karte um 1610.
Im Jahre 1523 hatte Damgarten im militärischen Fall 10 Mann zu Fuß mit Spießen zu stellen;
1571 brannte Damgarten fast vollständig nieder.
Der Pass bei Damgarten über die Recknitz nach Mecklenburg wurde immer wieder heiss umkämpft, sowohl im 30-jährigen Krieg, dann in der Schwedenzeit und schließlich auch während der Franzosenzeit auf dem Zug Ferdinand von Schills nach Stralsund.
Alte Darstellungen der militärischen Anlagen zeigen neben einer Hauptbefestigung in Stadtnähe ein Bollwerk direkt am Recknitzübergang.
Bild: Damgarten, Ausschnitt aus der Schwedischen Matrikelkarte um 1695.
Seit um 1830 gab es in Damgarten eine kleine jüdische Gemeinde.
Im Jahre 1950 wurde Damgarten mit Ribnitz zur Doppelstadt vereinigt und Sitz der Verwaltung des Kreises Ribnitz-Damgarten. Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Damgarten ist die gotische Kirche.
Ein Ortsteil von Damgarten (Ribnitz-Damgarten) ist Pütnitz mit dem sehenswerten ehem. Gutshaus und dem Technik-Museum.
Barth - Lexikon
- name of the term: Damgarten
- descriptions of the term:
Damgarten
- Language of the term (2 char ISO code): de
-
Media Files:
- Wackenitz, Philipina Luise von (19. März 1696 – 1778, Anklam)
- Wallfahrt
- Wappen
- Wappen der Stadt Barth
- Wartislaw IV. (um 1290 – 1326)
- Wasserturm
- Wichmann, Matthias (um 1573/75, Gnoien – 1.12.1631, Barth)
- Windflüchter
- Witzlaw I. (gest. 1249)
- Witzlaw III. (um 1265/68 – 8. November 1325, Barth)
- Wossidlo, Richard (26. Jan. 1859, Friedrichshof b. Tessin – 4. Mai 1939, Waren)
- Woytowicz, Monika (geb. 23. Juni 1944 in Barth)